Zu einem ausserordentlichen Staffeltag aufgrund der Spieltagsverschiebungen in der Rückrunde der Kreisoberliga hatte der KFV-Fußball Burgenland alle betreffenden Vereine ins Sportlerheim nach Leißling eingeladen.
Zunächst musste man feststellen, dass leider nicht alle Vereine der Einladung gefolgt waren. Einige KOL-Vertreter hatten offenbar gar keine Information über diese Veranstaltung. Diesbezüglich wurde gemutmaßt, dass die betreffenden Clubs wohl noch Probleme mit dem DFBNet-Postfach (einer Art „Verbands-Intranet“, für alle Vereine Pflicht) hätten, über dieses System wird seit dem 01.01.2013 jeglicher Schriftverkehr zwischen Verband und Vereinen völlig papierlos abgewickelt.
Im ersten Tagesordnungspunkt wurde die Vielzahl derzeitiger Nachholespiele vom KFV angemahnt. Oftmals würden Partien abgesagt, obwohl die Platzbedingungen eine Austragung zuließen und damit eventuell Besetzungsprobleme verschleiert. Dies wurde von den Vereinsvertretern vehement als Unterstellung bewertet, wollen doch die Teams ihrerseits etwaige Nachholespiele natürlich ebenfalls vermeiden. Der Anregung, die Saison entsprechend in der Sommer- und Herbstzeit zu verlängern und somit weniger Ansetzungen in den „wetterkritischen“ Monaten zu erzielen, wurde mit Verweis auf den vom Landesverband vorgegebenen Rahmenterminplan eine Abfuhr erteilt.
Im Anschluß ging es in einer kontroversen aber überwiegend sachlichen Diskussion um die Wiedereinführung der Sonntagsspiele. Zunächst verdeutlichten die Schiedsrichterverantwortlichen die erneut dramatischer gewordene Misere an verfügbaren Referees, insbesondere der steigende Zahl an sog. Karteileichen, die lediglich auf dem Papier als Schiedsrichter gemeldet sind, zum Spieltag jedoch in schöner Regelmäßigkeit und aufgrund nicht nachzuvollziehender Begründungen ihren Einsatz absagen würden. Durch die Verteilung der Spieltage auf Samstag und Sonntag, würde die Absicherung der Spiele allerdings weiterhin gewährleistet. Verbandsseitig sei dies die einzige Option um den ordnungsgemäßen Spielbetrieb durchzuführen. Nahezu alle anwesenden Vereine sprachen sich jedoch erneut dagegen aus. Ein Verein prophezeite bereits seinen vorzeitigen Rückzug aus der Kreisoberliga, da die Mannschaftsstärke aus den verschiedensten Gründen sonntags nicht erreicht werden könne. Fast alle Clubvertreter beklagten den großen logistischen Mehraufwand, durch Spiele an beiden Tagen. Als großes Manko wurde auch die Informationspolitik des KFV angeprangert, war doch der Beschluss der Sonntagsspielregelung bereits im November gefasst worden, die Vereine jedoch erst im Januar offiziell davon in Kenntnis gesetzt. Die KFV-Verantwortlichen beriefen sich auf die Ankündigungen in der Presse, die aber die Vereine- völlig zurecht- als nicht maßgebend bewerteten. Hier versprach der Kreisfachverband Besserung. Da sich abzeichnete, dass beide Seiten auf ihren Standpunkten in Punkto Sonntagsspiele verharrten, warfen die Kreisoberligisten einige Ansätze ins Feld, um die Situation etwas zu entspannen. Da momentan kein nennenswerter Abbau des Refereemangels zu erwarten ist, kamen folgende Vorschläge zur Sprache: Durchführung der KOL-Spiele ohne Linienrichter (wurde mit Verweis auf den dann zunehmenden Druck auf den einzelnen Spielleiter generell vom KFV abgelehnt), Wegfall von offiziellen Schiedsrichtern in der Kreisklasse, da diese sowieso reinen Freizeitcharakter hätte(wurde mit Verweis auf die Spielordnung, die sowas nicht zuließe, abgelehnt.) Einsatz des Referees aus dem Vorspiel als Linienrichter bei der darauffolgenden KOL-Partie, einhergehend mit Anstoß-Vorverlegung des Vorspieles zwecks zwischenzeitlicher Abwicklung des elektronischen Spielberichtes (die Doppelbelastung sei gerade älteren Kollegen nicht zuzumuten, so die KFV Meinung) Über die Vorschläge, eventuell die Kreisliga künftig sonntags spielen zu lassen bzw. die KOL-Spiele auf Samstag und Sonntag (nach dem Modell der Bundesliga)zu verteilen, wird der Spielausschuss des KFV demnächst beraten.
Weiterhin forderten einige Vereinsvertreter den KFV auf, sich beim Landesverband um Unterstützung bei der Attraktivierung des Schiedsrichterwesens einzusetzen. Aufgrund einer mangelnden Lobby der Kreisverbände im südlichen Sachsen-Anhalt wurde dies jedoch KFV-seitig als illusorisch eingestuft. Fazit: Mittelfristig droht dem organisierten Amateurfußball auf Kreisebene gar dass Aus, da in fast allen Bereichen einer strukturierten Spieldurchführung großer Personalmangel herrscht. Alle wollen nur Fußball spielen oder zuschauen, aber nur Wenige sind bereit sich um das Umfeld zu kümmern.