75 Minuten an der Sensation geschnuppert

Blau-Weiß Bad Kösen hat gegen den Oberligisten VfL Halle 96 bravourös, aber am Ende erfolglos gekämpft. Erst der Brasilianer Eduardo bricht den Bann. Gastgeber zeigen Flagge.

 

SG Blau-Weiß Bad Kösen I - VfL Halle 96 0:3 (0:0)

Die Sensation in der zweiten Runde des Landespokals ist zwar ausgeblieben, aber Bad Kösens Spielertrainer Marc Eschrich war nach der Partie gegen die Oberliga-Elf des VfL Halle 96 voll des Lobes für sein Team: „Wir haben das gemacht, was man gegen eine höherklassige Mannschaft machen kann - und zwar leidenschaftlich gekämpft. Jeder war für den anderen da.“

Die Bad Kösener, hier Spielertrainer Marc Eschrich, zeigten Flagge. (BILD: ANDREAS LÖFFLER)

 

Das war dann auch der Grund dafür, warum die Blau-Weißen das Spiel gegen den vier Etagen höher um Punkte kämpfenden Gegner lange Zeit offen halten konnten und es bis zur 75. Minute dauerte, ehe die Gäste den Führungstreffer durch Paulo Eduardo Bernardes De Almeida erzielen konnten. Marius Große schoss bei der Aktion seinen Gegenspieler an, Keeper Jamie Ehrhardt wollte noch retten, kam aber auch nicht mehr an den Ball, so dass der Brasilianer in Diensten des VfL die Kugel nur noch ins leere Tor bugsieren musste.

Bis dahin waren die haushoch favorisierten Hallenser feldüberlegen gewesen, hatten sich aber vor dem gegnerischen Tor oft ideenlos gezeigt. In der ersten Halbzeit kamen sie zu zwei klaren Möglichkeiten, von denen Ehrhardt eine stark klären konnte. Auf der Gegenseite besaß Marc Eschrich mit einem Fernschuss noch die beste Chance. Nach dem Seitenwechsel hatte Christian Ossig dann die Möglichkeit, für die Überraschung zu sorgen, jedoch war Christian Ignorek - der aus Herrengosserstedt stammende Torwart der Hallenser - hellwach und rechtzeitig zur Stelle. Das VfL-Team kam im Laufe der Partie zu zahlreichen Freistoßchancen, die Fijad Mehanovic aber nicht im Kasten unterbringen konnte. Entweder war Ehrhardt zur Stelle, oder der Bosnier zielte zu ungenau.

Blau-Weiß-Keeper Jamie Ehrhardt war wieder der Fels in der Brandung. Bis zur 75. Minute hielt er seinen Kasten sauber. (BILD: LÖFFLER)

So dauerte es bis zur besagten 75. Minute, ehe die 174 Zuschauer den ersten Treffer sahen. Danach wurde es farbenfroh: Zunächst sah der Bad Kösener Christian Ossig nach einem Foulspiel die Gelb-Rote Karte. Der Hallenser Tom Renner ließ sich außerdem noch zu einer Tätlichkeit hinreißen und musste mit der Roten Karte vorzeitig das Spielfeld verlassen. Als sich die Gemüter wieder beruhigt hatten, konnten die Gäste mit einem Doppelschlag das Ergebnis noch ausbauen. Nach einer Ecke reagierte Alexander Bury am kurzen Pfosten am Schnellsten und köpfte zum 0:2 (88.) ein. Und nur zwei Minuten später, quasi mit dem Schlusspfiff, sorgte Ivan Makhno mit seinem Tor für den Endstand.

Patrick Maurer (l.) umspielt Holger Motscha vom VfL Halle, der im FC-Barcelona-Look auflief. (BILD: LÖFFLER)

Ein schmeichelhaftes Ergebnis für den Oberligisten und - trotz der Niederlage - ein Erfolg für den gastgebenden Burgenlandpokalsieger, der mit der Aufschrift auf seinen Trikots („Gegen Fremdenhass und Intoleranz“) Flagge zeigte.

 

Hier nochmal der Facebook-Liveticker.

Tore: 0:1 Paulo Eduardo Bernardes De Almeida (75.), 0:2 Alexander Bury (88.), 0:3 Ivan Makhno (90.); Zuschauer: 174; Schiedsrichter: Magnus-Thomas Müller (Leißling)

Blau-Weiß: Ehrhardt - O. Eschrich, Marius Große (89. Fl. Stengler), Thrömer, Jatto (71. F. Bertram), Ruhm, Maurer (86. Vollandt), M. Eschrich, M. Bornschein, Matthias Grosse, C. Ossig (83. Gelb-Rote Karte).

VfL 96: Ignorek - Schiller, Schammer, Renner (83. Rote Karte), Bury,Mehanovic (65. Bemardes De Almeida), Gohlke (55. Makhno), von der Weth, Motscha, Odovic, Brodkorb (75. Smirnov).

 

Quelle: MZ/Naumburger Tageblatt, Fotos: Andreas Löffler

 

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