• header-neu-hp-01.jpg

Blitze stoppen Pokal-Derby

Schiedsrichter Zänker bricht Halbfinale zwischen Bad Kösen und NBC aufgrund des Gewitters beim Stand von 1:0 ab. Das Spiel wird neu angesetzt.

 

VON HARALD BOLTZE

 

BAD KÖSEN - Um Punkt 20 Uhr bat Schiedsrichter Steffen Zänker (Plotha) seine beiden Assistenten Michael Scholze und Rico Haas in die Refereekabine. Kurz darauf riefen sie die beiden Trainer, Marc Eschrich (Blau-Weiß Bad Kösen) und Ulf Töpfer (Naumburger BC), zu sich und teilten ihnen die Entscheidung mit. Das Halbfinale im Burgenlandpokal zwischen Blau-Weiß und dem NBC wurde gestern Abend nach 45 gespielten Minuten und 30 Minuten Unterbrechung aufgrund des anhaltenden Gewitters östlich der Kurstadt abgebrochen.

 

"Wir sind für die Gesundheit der Spieler verantwortlich und müssen sicher sein, dass wir die 90 Minuten ordentlich über die Bühne bringen. Dies war nicht gegeben", erklärte Schiri Zänker gegenüber Tageblatt/MZ in seiner Kabine. Die Überlegung, dass eine mögliche Verlängerung aufgrund der fehlenden Flutlichtanlage eh kaum realisierbar war, habe keine Rolle gespielt, so der Unparteiische.

 

Von den Verantwortlichen beider Seiten erhielt er dafür vollste Zustimmung. Von NBC-Trainer Ulf Töpfer sowieso, da die Entscheidung seiner Mannschaft aufgrund des Spielstandes von 1:0 für Blau-Weiß und der arg gebeutelten Naumburger Personalsituation an diesem Tag nicht ungelegen kam. Und auch die Bad Kösener gaben sich fair. So sagte Spielertrainer Marc Eschrich: "Der Schiedsrichter trägt die Verantwortung. Wenn etwas passieren würde, müsste er den Kopf hinhalten. Deswegen kann ich ihn verstehen." Und auch Kapitän Oliver Eschrich nahm es locker: "Kein Problem. Dann schlagen wir sie eben im Nachholspiel, selbst wenn sie dann mit der vollen Ersten kommen."

 

Da das Gewitter nicht direkt über Bad Kösen stand, sich aber auch nicht verzog, waren die Reaktionen der Zuschauer unterschiedlich. Manche hatten Verständnis für den Abbruch. Manch Bad Kösener Anhänger wetterte, dass es doch trocken sei und man wegen "einem Gewitter über Weißenfels oder Leipzig" trotzdem spielen könne. Bis zum einsetzenden Gewitter quasi mit dem Halbzeitpfiff hatten die Zuschauer eine unterhaltsame Partie gesehen. Bad Kösen, das lediglich auf Martin Werner verzichten musste, erspielte sich schnell gute Gelegenheiten durch Marco Werner, der unter anderem den Pfosten traf. Nach Foul von Lutz Krolop an Mirko Bönicke (10.) erhielten die Gastgeber zudem einen Elfmeter, den Marc Eschrich jedoch nur an den Pfosten schoss.

 

In der Folgezeit kam der NBC, der berufs-, verletzungs- und urlaubsbedingt ohne sieben Stammspieler antreten musste, etwas besser ins Spiel. Treffen konnte nach einer Viertelstunde jedoch Bad Kösen. Matthias Grosse war schön durchs Mittelfeld marschiert, bediente Marco Werner durch die Gasse, und dieser schob zum 1:0 ein. Eine verdiente Führung.

 

Ein Abseitstor für die Blau-Weißen sowie ein nicht gegebener Elfmeter für die Naumburger nach Foul an Steve Villmann veränderten in der Folgezeit den Spielstand nicht. Es sah so aus, als könnte der Kreisoberligist das Landesklasseteam schlagen. Doch dann kamen die Blitze. Nun wird das Spiel neu angesetzt. Wieder von vorn, startend mit 0:0 und möglicherweise anderen personellen Vorzeichen.

 

Bad Kösen: Ehrhardt - Scheibner, M. Eschrich, Scheibner, Bönicke, Leuschner, Werner, O. Eschrich, Bornschein, Grosse, Rabes

 

NBC: Blödtner - Walter, Villmann, Pieper, Knauth, Stenke, Krolop, Brüger, Plobner, Staps, Werner

Hier noch ein paar Bilder vom Spiel.