Presseschau: 2012/13 erneut Defizit an Schiedsrichtern

Presseschau: 2012/13 erneut Defizit an Schiedsrichtern

Die heutige Ausgabe des Naumburger Tageblattes widmet sich nochmals der immer drastisch werdenen Schiedsrichter-Problematik.

 

Quelle: Torsten Kühl - Naumburger Tageblatt

Die Zahl der Schiedsrichter im Kreis sinkt weiter. Im Vergleich zur Vorsaison werden es rund 20 weniger sein, mit denen der Verband planen kann.

Im Burgenlandkreis gibt es immer weniger Fußball-Schiedsrichter. Waren es zu Beginn der Saison 2011/12 noch 193 von den Vereinen gemeldete Referees gewesen, so sank diese Zahl bis zum Ende des Spieljahres um zehn. Und in der bevorstehenden Saison 2012/13 werden es voraussichtlich nur noch cirka 170 Unparteiische sein, mit denen der Schiedsrichter-Ausschuss des Kreisfachverbandes (KFV) planen kann, wie dessen Vorsitzender Roland Heber auf Anfrage von Tageblatt/MZ sagte. Wobei: Selbst diese Zahl sei noch eine geschönte, denn darunter befinde sich, so Heber, manche "Kartei-Leiche".

"Die Vereine nehmen die Sache nicht ernst", meint Roland Heber. "Jedes Jahr appelliere ich an sie, sich um Schiedsrichter-Nachwuchs zu kümmern, aber es passiert viel zu wenig." Es würden Referees gemeldet, von denen man genau wisse, dass sie gar nicht pfeifen wollen oder können. Das sei unverständlich, weil es für die Vereine teuer werden könne (siehe auch "Strafen drohen"). Heber nannte in diesem Zusammenhang die Spitzenreiter der säumigen Vereine aus der Saale-Unstrut-Finne-Region: "In der vergangenen Saison waren Naumburg 05 und die SG Herrengosserstedt mit jeweils vier und der Naumburger BC mit drei Referees im Minus." Die säumigen Vereine werden vom Schiedsrichter-Ausrichter dem Sportgericht gemeldet, der dann über eventuelle Sanktionen entscheidet. Es gebe aber auch positive Beispiele: Blau-Weiß Bad Kösen und die SV Mertendorf lagen im vergangenen Spieljahr mit jeweils einem Unparteiischen über dem Soll. "Wir als Schiedsrichter-Ausschuss können nur die Aus- und Weiterbildung von Unparteiischen anbieten. Bei der Suche nach geeigneten Bewerbern müssen schon die Vereine aktiv werden", betont Roland Heber.

Dass es allerdings auch die aktiven Fußball-Schiedsrichter des Burgenlandkreises nicht immer so genau mit ihren Pflichten nehmen, zeigte die vom KFV angesetzte Leistungsüberprüfung am vergangenen Wochenende auf dem Sportplatz "Krumme Hufe" in Naumburg. 17 Referees am Sonnabend (darunter einer aus dem Bereich Zeitz) und zehn am Sonntag (davon fünf aus dem Bereich Weißenfels) nahmen an den vom Verband vor jeder Saison geforderten Tests teil. Insgesamt 50 gemeldete Schiedsrichter gibt es allein im Bereich Naumburg. Die, die gefehlt haben, müssten eigentlich auch bestraft werden, "aber wir sind da eher etwas kulant, um nicht auch noch die letzten Unparteiischen zu verschrecken", sagt Roland Heber.

Ein theoretischer Teil mit 15 bis 20 Regelfragen sowie ein Praxistest mit mehreren 150-Meter-Läufen unter 40 Sekunden sowie sechs 40-Meter-Sprint jeweils unter acht Sekunden waren bei der Leistungsüberprüfung zu absolvieren. Diese waren vom Schiedsrichter-Ausschuss des Kreisverbandes zuvor bereits auch in den Bereichen Zeitz und Weißenfels angeboten worden.

Strafen drohen

Pro Männermannschaft ab Landesklasse aufwärts müssen die Fußballvereine drei aktive Schiedsrichter melden; hinzu kommt jeweils ein Referee pro Männerteam auf Kreisebene, Frauenmannschaft sowie A- und B-Junioren-Vertretung. Für jeden fehlenden Unparteiischen sind pro Saison 80 Euro zu bezahlen; diese Summe verdoppelt sich im zweiten und dritten Jahr jeweils. Im vierten Jahr droht dann sogar Punktabzug.

 

 

 

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